Die Insel im Licht der romantischen Verklärung
Die Insel Kythira galt im 18. Jahrhundert als ein Reich der Liebe, fern aller Konflikte. Die “Einschiffung nach Kythera“ (französisch Pèlerinage à l’île de Cythère) ist der Titel dreier Gemälde des französischen Malers Jean-Antoine Watteau.
Die älteste und kleinste Fassung entstand 1710 und befindet sich im Städel, Frankfurt am Main. Sieben Jahre später entstand eine weitere Version, die wahrscheinlich die bekannteste ist. Sie befindet sich heute im Louvre in Paris und entstand 1717 als verspätete Arbeit Watteaus zur Aufnahme in die französische Akademie. Die jüngste und größte Fassung, die 1717 oder 1718 entstand, befindet sich im Schloss Charlottenburg, Berlin.
Es ist der Ort, an dem Aphrodite der Mythologie nach aus dem Schaum des Meeres an Land gestiegen sein soll. Eben an dieser Stelle haben sich zahlreiche Liebespaare versammelt.

Der französische Schriftsteller Charles Baudelaire hat die Insel in seinem Gedicht „Un Voyage à Cythère“ verewigt.
Als der französische Seefahrer Louis Antoine de Bougainville Tahiti vom 6. bis 15. April 1768 für die Franzosen einnahm, nannte er die Insel „Île de la Nouvelle Cythère“ (Neu-Kythira).
„Eine Welt schafft eine Welt und Kythira ist eine andere Welt“,
sagten die Venezianer, wenn sie von Kythira sprachen.
